Vom 10. bis 14.09. reisten die Zehntklässler der Realschule Triberg an den Gardasee und erkundeten seine nähere Umgebung
„Ich bin so müde und muss im Bus unbedingt weiterschlafen.“ Es ist 06:30 Uhr und Montagmorgen. Einige Schüler müssen sich nach sechseinhalb Wochen Sommerferien an solche Uhrzeiten erst wieder gewöhnen. Am Bahnhof in Triberg herrscht eine für diese Uhrzeit eher ungewöhnliche Betriebsamkeit. „Wann kommt er denn endlich?“ Nachdem auch der letzte Schüler aus seinem Bett gefallen ist und alle Koffer und Rucksäcke in den bereitstehenden Bus geräumt sind, kann die Reise beginnen.
Die Abschlussklassen der Realschule Triberg fahren in Begleitung von Frau Hentschel, Frau Lehmann, Herr Hasenhindl und Herr Kury heute nach San Felice del Benaco an den Gardasee. Dementsprechend groß ist (neben der erwähnten Müdigkeit) auch die Vorfreude, als der Bus kurz nach sieben den Bahnhof in Triberg ver- und winkende Eltern zurücklässt.
Bereits am frühen Nachmittag können die nun ausgeschlafenen Reisenden nach einer reibungslosen Busfahrt ihre Bungalows beziehen und so bleibt vor dem ersten gemeinsamen Abendessen sogar noch Zeit eine Runde im Pool zu drehen.
Der Dienstagmorgen begrüßt die Schwarzwälder mit strahlendem Sonnenschein, was sich bis zur Abreise nicht ändern sollte. Perfekte Bedingungen also, um den 2218m hohen Monte Baldo – von Malcesine aus – zu besteigen (zugegeben: in Wirklichkeit wird zunächst nur die Seilbahn bestiegen). Mit der Motivation der beiden Bergführerinnen, die ihrer Berufung alle Ehre erweisen wollen, hat niemand gerechnet. Als Überraschung beinhaltet der Rundweg einen „kleinen“ Anstieg. Für das Panorama, welches sich dann vom Aussichtspunkt auf die umliegenden Berge und den am Fuße des Monte Baldo liegenden Gardassee öffnet, hat sich die Anstrengung („Herr Kury, mein Puls ist bei 190“) jedoch mehr als gelohnt.
Am nächsten Tag wartet auf die Schüler der RST eine nicht weniger beeindruckende (dafür nicht gar so bewegungsintensive) Besichtigung des Lamborghini-Museums in Sant’Agata Bolognese. Hier können sie die wichtigsten Modelle des italienischen Sportwagenherstellers von den Ursprüngen mit Ferruccio Lamborghini über die Formel-1-Wagen bis hin zum neuen Lamborghini Urus bewundern. Zudem haben die Abschlussklassen das Glück, dass aktuell die Sonderausstellung „Film Emotions“ im Museum Lamborghini die Trailer der Kinofilme zeigt, in welchen die „Raging Bulls“ eine Rolle spielten.
Der Donnerstag beginnt, wie immer nach Frühstück und Busfahrt, mit einem kurzen Aufenthalt in Riva del Garda. Der Urlaubsort am Nordufer des Gardasees weiß Schülern wie Lehrern mit kleinen Eiscafés und Geschäften zu gefallen, bevor es mit einem Katamaran weiter nach Limone sul Garda geht. Die Überfahrt bietet allen die Möglichkeit den See und seine nähere Umgebung aus einer völlig neuen Perspektive zu erleben (und natürlich auch zu fotografieren).
In das ursprüngliche Fischerdorf und etwas mehr als tausend Einwohner zählende Limone sul Garda kommen während der Saison täglich etwa zehntausend Touristen. Beim Anblick der auf Terrassen angelegten Zitronenhaine, der kleinen Gässchen und verschiedener Feinkostläden wird deutlich, warum dem so ist. Auch die Schüler finden Gefallen daran und decken sich nicht zu knapp mit „Zitronenprodukten“ ein.
Nach diesem Aufenthalt werden alle von einem weiteren Katamaran eingesammelt und nach Malcesine gebracht. Kurz vor der Anlegestelle wird ein weiterer Perspektivwechsel möglich, denn von hier aus lässt sich jener Aussichtspunkt des Monte Baldos erspähen, von dem aus man am Dienstag bereits auf den See geblickt hatte.
In Malcesine werden die Schwarzwälder bereits von ihrem Bus erwartet, der sie an das verbliebene Ziel ihrer Studienfahrt bringt: In die Stadt Verona. Bekannt als Schauplatz von Shakespeares „Romeo und Julia“, für ihre Arena (ein riesiges römisches Amphitheater aus dem ersten Jahrhundert), die Piazza delle Erbe (in römischer Zeit das forum romanum und bis heute das pulsierende Herz von Verona), ihren Domkomplex oder ihre zahlreichen Shoppingmöglichkeiten. Auch hier dürfen die Schüler noch einmal eigenständig die mittelalterliche Altstadt erkunden (einige Schüler nutzen eher die Einkaufsmöglichkeiten), bevor man den Abend bei einem gemeinsamen Pizzaessen ausklingen und das Erlebte Revue passieren lässt.
Und schließlich ist Freitag und die Heimfahrt beginnt. Nicht nur die Rucksäcke und Koffer lassen sich dank Limone und Verona schwerer schließen als zuvor. Im Gepäck haben sowohl Schüler als auch Lehrer außerdem zahlreiche schöne Erinnerungen.
Text: Florian Kury